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04.03.2018

Er hat das vermeintlich Unmögliche wahr gemacht (Vienna City Marathon)


Roger Bannister, der erste Mensch, der die 4-Minuten-Marke im Meilenlauf durchbrochen hat, ist mit 88 Jahren verstorben.

Wer heute im Netz nach „Roger Bannister“ sucht, findet eine Fülle von Nachrichten und Nachrufen in großen Medien weltweit. Der Engländer, der am 6. Mai 1954 in Oxford mit der Zeit von 3:59,4 Minuten als erster Mensch die 4-Minuten-Marke im Meilenlauf unterboten hatte, ist am Samstag, 3. März im Alter von 88 Jahren verstorben. „Es gab keinen Athleten in meiner Generation, der nicht von Rogers Leistungen auf der Bahn aber auch abseits davon inspiriert wurde“, sagte der frühere Mittelstrecken-Olympiasieger und -Weltrekordler Sebastian Coe, der heute Präsident des Internationalen Leichtathletik-Verbandes IAAF ist, gegenüber dem öffentlich-rechtlichen britischen TV-Sender BBC.

Roger Bannister war eine der ganz großen Persönlichkeiten des Sports, obwohl er bei Olympischen Spielen nicht über einen vierten Platz hinaus gekommen war und er „nur“ einen einzigen Weltrekord in einer nicht-olympischen Disziplin für sechs Wochen lang gehalten hatte. Die „Sub-4 Meile“ entfaltete eine Wirkung, wie sie eine sportliche Leistung nur ganz selten haben kann. Der Erfolg wurde in eine Reihe mit der Erstbesteigung des Mount Everests 1953 und dem Durchbrechen der Schallmauer 1947 gestellt. Die Meile unter 4 Minuten wurde zum Symbol dafür, wie vermeintlich Unmögliches erreicht werden kann, wenn man mentale Barrieren durchbricht. Der Mythos, die nationale Aufladung des Geschehens in Großbritannien und die dazugehörigen Heldengeschichten nahmen Dimensionen an, die man durchaus auch kritisch sehen kann.

Um es für Hobbyläufer einzuordnen: Um die Meilendistanz von 1609,34 Meter in weniger als vier Minuten zu laufen, muss man 1.000 Meter in 2:29 Minuten laufen und dieses Tempo weiter durchhalten. Heute bedeutet eine Meile unter vier Minuten nicht mehr automatisch das Prädikat „Weltklasse“, aber es waren mehr Menschen am Gipfel des Mount Everest als es Sub-4 Läufer gibt.

Bannisters Rekordmeile wird oft als letztes Feuerwerk des Amateursports gesehen. Doch das Rennen mit monatelanger Vorbereitung, einem exakten Rennplan und zwei Tempomachern, die sekundengenau eingestellt waren, könnte in seinen Grundelementen genauso gut heute stattfinden. Kritiker sprechen davon, dass dieses bei der Sub-4 Meile praktizierte Modell der Tempomacher-Rekordjagd ein großer Schaden für die Entwicklung der Leichtathletik war. Die inspirierende Wirkung, die davon ausgegangen ist, überstrahlt dennoch alle Einwände. „Für mich war es eine Ehre, als erster Österreicher die Meile unter 4 Minuten zu laufen“, kommentiert Dietmar Millonig.

“His achievement transcended sport, let alone athletics. It was a moment in history that lifted the heart of a nation and boosted morale in a world that was still at a low ebb after the war", sagte Sebastian Coe zum Tod von Bannister. "It was an achievement that earned him sporting immortality and is widely regarded as the most significant performance of all-time in track and field", schreibt "Athletics Weekly". Die Meile unter 4 Minuten und Roger Bannister waren auch vor seinem Tod in der Öffentlichkeit nach wie vor stark präsent. Sei es durch zahlreiche Publikationen, Biographien und Filmdokumentation, durch die Verwendung von Motivations-Coaches oder als historische Referenzmarke bei Projekten, die 2-Stunden-Marke im Marathonlauf zu unterbieten.

Bei einigen Nachrufen wird auch der Trainer von Bannister und beider Tempomacher erwähnt: der in Wien geborene und aufgewachsene Coach Franz Stampfl. Stampfl hat die Architektur dieses Meilenweltrekords geschaffen. Im letzten halben Jahr vor dem Rekordlauf trainierte Roger Bannister, der davor nie einen Trainer wollte, mit Stampfl. Bereits länger arbeitete Stampfl schon mit Chris Brasher und Chris Chataway zusammen, die als Pacemaker den Weltrekord ermöglicht haben. Brasher, Co-Gründer des London Marathons, wurde später mit Stampfl Olympiasieger 1956 im 3000m Hindernislauf. Chris Chataway brach 1954 mit Stampfl den 5000m Weltrekord. Später war er u.a. britischer Minister für Telekommunikation und wirtschaftliche Entwicklung.

„Wenn du ein guter Läufer bist, muss nicht der Rest deines Lebens langweilig sein“, sagte Bannister einmal. Seinem Idealbild, im Sport wie im Beruf ein erfolgreiches und erfülltes Leben zu haben, ist er sehr nahe gekommen. Nach dem Ende der sportlichen Laufbahn arbeitete er als Neurologe, publizierte wissenschaftliche Standardwerke, war Vorstand an der Oxford University und Vorsitzender des britischen Anti Doping Councils.

Das Bild ist am 6. Mai 1954 in Oxford nach dem legendären Meilenrennen entstanden. Von links: Chris Brasher (1928-2003), Roger Bannister (1929-2018), Franz Stampfl (1913-1995), Chris Chataway (1931-2014). Veröffentlicht im Buch „Franz Stampfl On Running“, New York 1955.

VCM News / Andreas Maier

Im Original hier erschienen: Er hat das vermeintlich Unmögliche wahr gemacht


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Unser Hauptpartner beim Business Athlete Award, http://www.runplugged.com/baa . Die KTM Industries-Gruppe ist eine europäische Fahrzeug-Gruppe mit dem strategischen Fokus auf das globale Sportmotorradsegment und den automotiven high-tech Komponentenbereich. Mit ihren weltweit bekannten Marken KTM, Husqvarna Motorcycles, WP und Pankl zählt sie in ihren Segmenten jeweils zu den Technologie- und Marktführern.

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4, vier, (© photaq/Martina Draper)




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04.03.2018

Er hat das vermeintlich Unmögliche wahr gemacht (Vienna City Marathon)


Roger Bannister, der erste Mensch, der die 4-Minuten-Marke im Meilenlauf durchbrochen hat, ist mit 88 Jahren verstorben.

Wer heute im Netz nach „Roger Bannister“ sucht, findet eine Fülle von Nachrichten und Nachrufen in großen Medien weltweit. Der Engländer, der am 6. Mai 1954 in Oxford mit der Zeit von 3:59,4 Minuten als erster Mensch die 4-Minuten-Marke im Meilenlauf unterboten hatte, ist am Samstag, 3. März im Alter von 88 Jahren verstorben. „Es gab keinen Athleten in meiner Generation, der nicht von Rogers Leistungen auf der Bahn aber auch abseits davon inspiriert wurde“, sagte der frühere Mittelstrecken-Olympiasieger und -Weltrekordler Sebastian Coe, der heute Präsident des Internationalen Leichtathletik-Verbandes IAAF ist, gegenüber dem öffentlich-rechtlichen britischen TV-Sender BBC.

Roger Bannister war eine der ganz großen Persönlichkeiten des Sports, obwohl er bei Olympischen Spielen nicht über einen vierten Platz hinaus gekommen war und er „nur“ einen einzigen Weltrekord in einer nicht-olympischen Disziplin für sechs Wochen lang gehalten hatte. Die „Sub-4 Meile“ entfaltete eine Wirkung, wie sie eine sportliche Leistung nur ganz selten haben kann. Der Erfolg wurde in eine Reihe mit der Erstbesteigung des Mount Everests 1953 und dem Durchbrechen der Schallmauer 1947 gestellt. Die Meile unter 4 Minuten wurde zum Symbol dafür, wie vermeintlich Unmögliches erreicht werden kann, wenn man mentale Barrieren durchbricht. Der Mythos, die nationale Aufladung des Geschehens in Großbritannien und die dazugehörigen Heldengeschichten nahmen Dimensionen an, die man durchaus auch kritisch sehen kann.

Um es für Hobbyläufer einzuordnen: Um die Meilendistanz von 1609,34 Meter in weniger als vier Minuten zu laufen, muss man 1.000 Meter in 2:29 Minuten laufen und dieses Tempo weiter durchhalten. Heute bedeutet eine Meile unter vier Minuten nicht mehr automatisch das Prädikat „Weltklasse“, aber es waren mehr Menschen am Gipfel des Mount Everest als es Sub-4 Läufer gibt.

Bannisters Rekordmeile wird oft als letztes Feuerwerk des Amateursports gesehen. Doch das Rennen mit monatelanger Vorbereitung, einem exakten Rennplan und zwei Tempomachern, die sekundengenau eingestellt waren, könnte in seinen Grundelementen genauso gut heute stattfinden. Kritiker sprechen davon, dass dieses bei der Sub-4 Meile praktizierte Modell der Tempomacher-Rekordjagd ein großer Schaden für die Entwicklung der Leichtathletik war. Die inspirierende Wirkung, die davon ausgegangen ist, überstrahlt dennoch alle Einwände. „Für mich war es eine Ehre, als erster Österreicher die Meile unter 4 Minuten zu laufen“, kommentiert Dietmar Millonig.

“His achievement transcended sport, let alone athletics. It was a moment in history that lifted the heart of a nation and boosted morale in a world that was still at a low ebb after the war", sagte Sebastian Coe zum Tod von Bannister. "It was an achievement that earned him sporting immortality and is widely regarded as the most significant performance of all-time in track and field", schreibt "Athletics Weekly". Die Meile unter 4 Minuten und Roger Bannister waren auch vor seinem Tod in der Öffentlichkeit nach wie vor stark präsent. Sei es durch zahlreiche Publikationen, Biographien und Filmdokumentation, durch die Verwendung von Motivations-Coaches oder als historische Referenzmarke bei Projekten, die 2-Stunden-Marke im Marathonlauf zu unterbieten.

Bei einigen Nachrufen wird auch der Trainer von Bannister und beider Tempomacher erwähnt: der in Wien geborene und aufgewachsene Coach Franz Stampfl. Stampfl hat die Architektur dieses Meilenweltrekords geschaffen. Im letzten halben Jahr vor dem Rekordlauf trainierte Roger Bannister, der davor nie einen Trainer wollte, mit Stampfl. Bereits länger arbeitete Stampfl schon mit Chris Brasher und Chris Chataway zusammen, die als Pacemaker den Weltrekord ermöglicht haben. Brasher, Co-Gründer des London Marathons, wurde später mit Stampfl Olympiasieger 1956 im 3000m Hindernislauf. Chris Chataway brach 1954 mit Stampfl den 5000m Weltrekord. Später war er u.a. britischer Minister für Telekommunikation und wirtschaftliche Entwicklung.

„Wenn du ein guter Läufer bist, muss nicht der Rest deines Lebens langweilig sein“, sagte Bannister einmal. Seinem Idealbild, im Sport wie im Beruf ein erfolgreiches und erfülltes Leben zu haben, ist er sehr nahe gekommen. Nach dem Ende der sportlichen Laufbahn arbeitete er als Neurologe, publizierte wissenschaftliche Standardwerke, war Vorstand an der Oxford University und Vorsitzender des britischen Anti Doping Councils.

Das Bild ist am 6. Mai 1954 in Oxford nach dem legendären Meilenrennen entstanden. Von links: Chris Brasher (1928-2003), Roger Bannister (1929-2018), Franz Stampfl (1913-1995), Chris Chataway (1931-2014). Veröffentlicht im Buch „Franz Stampfl On Running“, New York 1955.

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