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09.06.2021

Wieder Weltrekord über 10.000 m: Letesenbet Gidey übertrumpft Sifan Hassan (Vienna City Marathon)


Nur zwei Tage nach dem „alten“ Rekord: Äthiopierin läuft 29:01,03 Minuten

Nur zwei Tage nachdem Sifan Hassan in Hengelo zu einem 10.000-m-Weltrekord gestürmt war, ist die Niederländerin diese Bestmarke auch schon wieder los: Letesenbet Gidey übertrumpfte Sifan Hassan am Dienstagabend spektakulär mit einer Zeit von 29:01,03 Minuten. Und die 23-jährige Äthiopierin lief diesen Weltrekord kurioserweise auf derselben Bahn in Hengelo, auf der Sifan Hassan am Sonntag nach 29:06,82 Minuten ins Ziel gelaufen war. Die Äthiopier veranstalteten in Hengelo am Dienstag ihre Olympia-Trials über die Mittel- und Langstrecken. Lange Zeit galt die 30-Minuten-Marke für Frauen als Grenze zur absoluten Weltspitze. Der oft mit Skepsis beäugte Weltrekord der Chinesin Wang Junxia von 29:31,78 Minuten aus dem Jahr 1993 blieb 23 Jahre lang völlig außer Reichweite aller Läuferinnen. Doch nun geht es bereits um die nächste Barriere – die erste 10.000-m-Zeit einer Frau, bei der „28“ vorne steht.

Noch nie so schnell in Folge

Nie zuvor wurden in der Geschichte der Leichtathletik zwei 10.000-m-Weltrekorde in einem so kurzen Zeitabstand gebrochen. Bei den Männern gab es einmal eine ähnliche, doppelte Rekordjagd: Am 5. Juli 1983 war Richard Chelimo in Stockholm 27:07,91 Minuten gelaufen. Fünf Tage später entthronte ihn sein kenianischer Landsmann Yobes Ondieki als Weltrekordler mit einer Steigerung auf 26:58,38 in Oslo.

5.000 m und 10.000 m Weltrekorde jetzt in einer Hand

„Ich hatte erwartet, dass ich Weltrekord laufen würde“, sagte Letesenbet Gidey, die das Rennen durchweg von der Spitze aus dominierte. Lange Zeit war ihr Ababel Yeshaneh auf den Fersen, die im vergangenen Jahr einen Halbmarathon-Weltrekord aufgestellt hatte (64:31 Minuten), der aber in der Zwischenzeit verbessert wurde. Doch im späteren Rennabschnitt konnte Yeshaneh nicht mehr Schritt halten mit Gidey. Sie lief recht konstante 400-m-Rundenzeiten von 72 Sekunden, die letzte Runde durcheilte sie in 63 Sekunden. Platz zwei sicherte sich schließlich Tsigie Gebreselama in 30:06,01 Minuten vor Tsehay Gemechu (30:19,29).

Dass Letesenbet Gidey ein vergleichbares Leistungsniveau hat wie Sifan Hassan, ist keine allzu große Überraschung - obwohl es in Hengelo erst das vierte 10.000-m-Rennen ihrer Karriere war. Aber die Äthiopierin hatte im vergangenen Oktober bereits den 5.000-m-Weltrekord mit einer famosen Zeit von 14:06,62 Minuten gebrochen. Nun ist sie die erste Läuferin seit Ingrid Kristiansen, die die Weltrekorde über 5.000 und 10.000 m zeitgleich hält. Die Norwegerin hielt beide Bestzeiten von 1986 bis 1993.

Halbmarathon-Debüt durch Krieg in Tigray verhindert

Eigentlich sollte Letesenbet Gidey im vergangenen Dezember in Valencia ihr Halbmarathon-Debüt laufen. Dazu kam es aber nicht, da sie aufgrund der Kriegszustände in ihrer Region nicht ausreisen konnte. Letesenbet Gidey kommt aus dem Tigray-Gebiet, wo die äthiopische Regierung nach Unruhen eine Militär-Offensive gestartet hatte. Wer weiß, welche Zeit die Äthiopierin erreicht hätte.

Spannendes Olympiaduell um Gold erwartet

Zunächst denkt Letesenbet Gidey an die Bahn-Langstrecken und natürlich die Olympischen Spiele. „Ich möchte diesen Weltrekord gerne noch einmal verbessern und eine Zeit unter 29 Minuten erreichen“, sagte die neue Weltrekordlerin. In Tokio dürfte es nun bei Olympia zu einem packenden Zweikampf zwischen Letesenbet Gidey und Sifan Hassan kommen. Hassan stammt ebenfalls aus Äthiopien, hat jedoch erst nach ihrer Flucht in den Niederlanden mit dem Laufsport begonnen.

Viele hochklassige Resultate

Bei den Olympia-Ausscheidungen der Äthiopier in Hengelo gab es eine Reihe von weiteren hochklassigen Ergebnissen. Das 10.000-m-Rennen der Männer gewann Selemon Barega in 26:49,51 Minuten knapp vor Yomif Kejelcha (26:49,73).

Über 5.000 m siegte eine weitere große äthiopische Olympia-Hoffnung: Gudaf Tsegay erzielte mit 14:13,32 Minuten die fünftschnellste je gelaufene Zeit über diese Distanz. Bei den Männern gewann der 3.000-m-Hindernis-Spezialist Getnet Wale in 12:53,28.

Die Spitzenleistungen im Langstreckenlauf generell können wohl auf mehrere Faktoren zurückgeführt werden. Die Schuhtechnologie dürfte auch bei Stadionrennen eine Rolle spielen. World Athletics hat für Mittel- und Langstreckenrennen auf der Laufbahn (800 m aufwärts) eine Vorgabe zur Sohlendicke von 2,5 cm eingeführt – im Straßenlauf gelten 4 cm. Die flacheren Spikes für Stadionrennen dürften aber ebenfalls einen Vorteil gegenüber herkömmlichen Modellen bieten. Die Form der Läuferinnen und Läufer könnte von der Pandemie möglicherweise profitiert haben, weil es Zeit für kontinuierliches Training ohne Unterbrechungen durch Rennen und Flugreisen gab. Auch wurde – ohne Bezugnahme auf konkrete Athletinnen, Athleten oder Trainingsgruppen – mehrfach darauf hingewiesen, dass die Effektivität des Doping-Kontrollsystems durch stark eingeschränkte Reisemöglichkeiten für die Tester während der Pandemie in Mitleidenschaft gezogen war.


Die Weltrekord-Entwicklung über 10.000 m der Frauen

29:01,03 Letesenbet Gidey ETH Hengelo 8.6.2021
29:06,82 Sifan Hassan NED Hengelo 6.6.2021
29:17,45 Almaz Ayana ETH Rio de Janeiro 12.8.2016
29:31,78 Wang Junxia CHN Peking 8.9.1993
30:13,74 Ingrid Kristiansen NOR Oslo 5.7.1986
30:59,42 Ingrid Kristiansen NOR Oslo 27.7.1985
31:13,78 Olga Bondarenko URS Kiew 24.6.1984
31:27,58 Raisa Sadreydinova URS Odessa 7.9.1983
31:35,01 Lyudmila Baranova URS Krasnodar 29.5.1983
31:35,3 Mary Tabb USA Eugene 16.7.1982
32:17,20 Yelena Sipatova URS Moskau 19.9.1981

VCM News. Text: JW, AM / race-news-service.com

Im Original hier erschienen: Wieder Weltrekord über 10.000 m: Letesenbet Gidey übertrumpft Sifan Hassan


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09.06.2021

Wieder Weltrekord über 10.000 m: Letesenbet Gidey übertrumpft Sifan Hassan (Vienna City Marathon)


Nur zwei Tage nach dem „alten“ Rekord: Äthiopierin läuft 29:01,03 Minuten

Nur zwei Tage nachdem Sifan Hassan in Hengelo zu einem 10.000-m-Weltrekord gestürmt war, ist die Niederländerin diese Bestmarke auch schon wieder los: Letesenbet Gidey übertrumpfte Sifan Hassan am Dienstagabend spektakulär mit einer Zeit von 29:01,03 Minuten. Und die 23-jährige Äthiopierin lief diesen Weltrekord kurioserweise auf derselben Bahn in Hengelo, auf der Sifan Hassan am Sonntag nach 29:06,82 Minuten ins Ziel gelaufen war. Die Äthiopier veranstalteten in Hengelo am Dienstag ihre Olympia-Trials über die Mittel- und Langstrecken. Lange Zeit galt die 30-Minuten-Marke für Frauen als Grenze zur absoluten Weltspitze. Der oft mit Skepsis beäugte Weltrekord der Chinesin Wang Junxia von 29:31,78 Minuten aus dem Jahr 1993 blieb 23 Jahre lang völlig außer Reichweite aller Läuferinnen. Doch nun geht es bereits um die nächste Barriere – die erste 10.000-m-Zeit einer Frau, bei der „28“ vorne steht.

Noch nie so schnell in Folge

Nie zuvor wurden in der Geschichte der Leichtathletik zwei 10.000-m-Weltrekorde in einem so kurzen Zeitabstand gebrochen. Bei den Männern gab es einmal eine ähnliche, doppelte Rekordjagd: Am 5. Juli 1983 war Richard Chelimo in Stockholm 27:07,91 Minuten gelaufen. Fünf Tage später entthronte ihn sein kenianischer Landsmann Yobes Ondieki als Weltrekordler mit einer Steigerung auf 26:58,38 in Oslo.

5.000 m und 10.000 m Weltrekorde jetzt in einer Hand

„Ich hatte erwartet, dass ich Weltrekord laufen würde“, sagte Letesenbet Gidey, die das Rennen durchweg von der Spitze aus dominierte. Lange Zeit war ihr Ababel Yeshaneh auf den Fersen, die im vergangenen Jahr einen Halbmarathon-Weltrekord aufgestellt hatte (64:31 Minuten), der aber in der Zwischenzeit verbessert wurde. Doch im späteren Rennabschnitt konnte Yeshaneh nicht mehr Schritt halten mit Gidey. Sie lief recht konstante 400-m-Rundenzeiten von 72 Sekunden, die letzte Runde durcheilte sie in 63 Sekunden. Platz zwei sicherte sich schließlich Tsigie Gebreselama in 30:06,01 Minuten vor Tsehay Gemechu (30:19,29).

Dass Letesenbet Gidey ein vergleichbares Leistungsniveau hat wie Sifan Hassan, ist keine allzu große Überraschung - obwohl es in Hengelo erst das vierte 10.000-m-Rennen ihrer Karriere war. Aber die Äthiopierin hatte im vergangenen Oktober bereits den 5.000-m-Weltrekord mit einer famosen Zeit von 14:06,62 Minuten gebrochen. Nun ist sie die erste Läuferin seit Ingrid Kristiansen, die die Weltrekorde über 5.000 und 10.000 m zeitgleich hält. Die Norwegerin hielt beide Bestzeiten von 1986 bis 1993.

Halbmarathon-Debüt durch Krieg in Tigray verhindert

Eigentlich sollte Letesenbet Gidey im vergangenen Dezember in Valencia ihr Halbmarathon-Debüt laufen. Dazu kam es aber nicht, da sie aufgrund der Kriegszustände in ihrer Region nicht ausreisen konnte. Letesenbet Gidey kommt aus dem Tigray-Gebiet, wo die äthiopische Regierung nach Unruhen eine Militär-Offensive gestartet hatte. Wer weiß, welche Zeit die Äthiopierin erreicht hätte.

Spannendes Olympiaduell um Gold erwartet

Zunächst denkt Letesenbet Gidey an die Bahn-Langstrecken und natürlich die Olympischen Spiele. „Ich möchte diesen Weltrekord gerne noch einmal verbessern und eine Zeit unter 29 Minuten erreichen“, sagte die neue Weltrekordlerin. In Tokio dürfte es nun bei Olympia zu einem packenden Zweikampf zwischen Letesenbet Gidey und Sifan Hassan kommen. Hassan stammt ebenfalls aus Äthiopien, hat jedoch erst nach ihrer Flucht in den Niederlanden mit dem Laufsport begonnen.

Viele hochklassige Resultate

Bei den Olympia-Ausscheidungen der Äthiopier in Hengelo gab es eine Reihe von weiteren hochklassigen Ergebnissen. Das 10.000-m-Rennen der Männer gewann Selemon Barega in 26:49,51 Minuten knapp vor Yomif Kejelcha (26:49,73).

Über 5.000 m siegte eine weitere große äthiopische Olympia-Hoffnung: Gudaf Tsegay erzielte mit 14:13,32 Minuten die fünftschnellste je gelaufene Zeit über diese Distanz. Bei den Männern gewann der 3.000-m-Hindernis-Spezialist Getnet Wale in 12:53,28.

Die Spitzenleistungen im Langstreckenlauf generell können wohl auf mehrere Faktoren zurückgeführt werden. Die Schuhtechnologie dürfte auch bei Stadionrennen eine Rolle spielen. World Athletics hat für Mittel- und Langstreckenrennen auf der Laufbahn (800 m aufwärts) eine Vorgabe zur Sohlendicke von 2,5 cm eingeführt – im Straßenlauf gelten 4 cm. Die flacheren Spikes für Stadionrennen dürften aber ebenfalls einen Vorteil gegenüber herkömmlichen Modellen bieten. Die Form der Läuferinnen und Läufer könnte von der Pandemie möglicherweise profitiert haben, weil es Zeit für kontinuierliches Training ohne Unterbrechungen durch Rennen und Flugreisen gab. Auch wurde – ohne Bezugnahme auf konkrete Athletinnen, Athleten oder Trainingsgruppen – mehrfach darauf hingewiesen, dass die Effektivität des Doping-Kontrollsystems durch stark eingeschränkte Reisemöglichkeiten für die Tester während der Pandemie in Mitleidenschaft gezogen war.


Die Weltrekord-Entwicklung über 10.000 m der Frauen

29:01,03 Letesenbet Gidey ETH Hengelo 8.6.2021
29:06,82 Sifan Hassan NED Hengelo 6.6.2021
29:17,45 Almaz Ayana ETH Rio de Janeiro 12.8.2016
29:31,78 Wang Junxia CHN Peking 8.9.1993
30:13,74 Ingrid Kristiansen NOR Oslo 5.7.1986
30:59,42 Ingrid Kristiansen NOR Oslo 27.7.1985
31:13,78 Olga Bondarenko URS Kiew 24.6.1984
31:27,58 Raisa Sadreydinova URS Odessa 7.9.1983
31:35,01 Lyudmila Baranova URS Krasnodar 29.5.1983
31:35,3 Mary Tabb USA Eugene 16.7.1982
32:17,20 Yelena Sipatova URS Moskau 19.9.1981

VCM News. Text: JW, AM / race-news-service.com

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