Gotytom Gebreslase triumphiert im WM-Marathon in 2:18:11 (Vienna City Marathon)
Hochklassiges Rennen, Spitzenstimmung, wenig Teilnehmerinnen
Die Stimmung und das Publikumsinteresse beim Frauen-Marathon der Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Eugene (USA) waren wie bei den Männern großartig. Und was für Zeiten wurden erzielt! Gotytom Gebreslase hat die Goldmedaille im Marathon gewonnen. In einem ungewöhnlich schnellen Meisterschaftsrennen und in der sicherlich hochklassigsten Marathon-Entscheidung der WM-Geschichte triumphierte die 27-jährige Äthiopierin nur knapp ein Jahr nach ihrem siegreichen Marathon-Debüt in Berlin bei relativ guten Wetterbedingungen mit einer WM-Rekordzeit und einer persönlichen Bestzeit von 2:18:11 Stunden. Dabei setzte sie sich in einem packenden Zweikampf gegen die Kenianerin Judith Korir durch, die nach 2:18:20 im Ziel war.
In einem ebenso spannenden Duell sicherte sich Lonah Salpeter die Bronzemedaille. Die aus Kenia stammende Israelin lief 2:20:18 und war damit elf Sekunden vor Nazret Weldu (Eritrea/2:20:29) im Ziel. Weldu erzielte dabei einen neuen nationalen Rekord.
Starke US-Amerikanerinnen
Als beste nicht-afrikanische Läuferin erreichte die US-Amerikanerin Sara Hall in 2:22:10 den fünften Platz. Sie verwies die Kenianerin Angela Tanui um fünf Sekunden auf Rang sechs und führte eine starke Teamleistung der Gastgeberinnen an. Emma Bates (2:23:18 PB) und Keira D'Amato (2:23:34) liefen direkt dahinter auf die Plätze sieben und acht.
Als beste Europäerin abgesehen von Salpeter (Israel zählt zum europäischen Verband) erreichte die Britin Jess Piasecki in 2:28:41 das Ziel.
Läuferinnen aus dem deutschen Sprachraum waren in Eugene nicht am Start. Die Deutsche Laura Hottenrott (PSV Grün-Weiß Kassel) musste in Folge einer Corona-Infektion auf die WM verzichten.
Titelverteidigerin musste aufgeben
Titelverteidigerin Ruth Chepngetich (Kenia) gab das Rennen kurz nach Kilometer 18 auf, nachdem sie bis dahin in der Führungsgruppe gelaufen war. Die Kenianerin litt offenbar unter Magenproblemen. Die einzige Läuferin, der bei einer Weltmeisterschaft eine Titelverteidigung im Marathon gelang, ist damit weiterhin Edna Kiplagat. Die Kenianerin triumphierte zunächst 2011 in Daegu (Südkorea) und dann zwei Jahre später in Moskau.
Aufgrund der frühen Startzeit um 6.15 Uhr betrugen die Schattentemperaturen anfänglich lediglich 12 bis 14 Grad Celsius. Allerdings schien im Gegensatz zum Männerrennen tags zuvor die Sonne, so dass die Temperaturen später vor allem in den sonnigen Abschnitten deutlich stiegen.
Vom Start weg ein schnelles Rennen
Konträr zum Männer-Marathon war der Rennverlauf bei den Frauen am Montag früh in Eugene ganz anders. Bei den anfänglich niedrigen Temperaturen entwickelte sich vom Start weg ein für Meisterschaften im Hochsommer superschnelles Rennen. Schon bald nach dem Start mit lediglich 40 Läuferinnen formierte sich eine kleine Spitzengruppe. Acht Läuferinnen passierten die 10-km-Marke nach 32:39 Minuten - ein Tempo, das auf eine Zielzeit von 2:17:50 hinauslief. Neben den drei Kenianerinnen Ruth Chepngetich, Angela Tanui und Judith Korir war auch das äthiopische Trio mit Gotytom Gebreslase, Ashete Bekere und Ababel Yeshaneh vorne dabei. Außerdem liefen Nazret Weldu und Lonah Salpeter in dieser Spitzengruppe.
Schon in dieser frühen Phase fiel auf, wie viele Tempowechsel es gab. Dass einige Kilometerabschnitte im Weltrekord-Tempo (2:14 Stunden) von 3:10 Minuten und andere dann wieder in rund 3:20 (2:20-Pace) absolviert wurden, hing sicher nicht nur mit leichteren Höhenunterschieden auf der Strecke zusammen. Es war die Taktik, die Konkurrenz müde zu laufen. Überraschend stieg dann die Titelverteidigerin Ruth Chepngetich kurz nach 18 km aus und verschwand zunächst im Gebüsch. Nicht wissend, ob die Kenianerin nur einen kurzen Toiletten-Stop einlegte, nutzten die Äthiopierinnen den Moment, um das Tempo zu erhöhen und die Topfavoritin möglichst weit zu distanzieren. So passierten Gotytom Gebreslase und Ababel Yeshaneh mit Judith Korir den Halbmarathon-Punkt in 69:01 Minuten. Vier Sekunden hinter ihnen lief Angela Tanui, die kurz darauf noch einmal den Anschluss schaffte. Lonah Salpeter und Nazret Weldu hatten hier einen Rückstand von 20 Sekunden zur Spitze, der sich weiter vergrößerte.
Ein Kilometer in 3:01 Minuten. Kann man machen, wenn man es kann
Die nächste vorentscheidende Rennentwicklung gab es bei Kilometer 27. Korir und Gebreslase liefen diesen Abschnitt in 3:01 Minuten - das ist ein Tempo, das eigentlich nur die Männer im Marathon laufen können und das fast ausreichen würde, um den deutschen Rekord von 2:06:27 zu brechen. In dieser Phase verlor Yeshaneh den Kontakt zur Spitze, nachdem zuvor bereits Tanui zurückgefallen war. Als Yeshaneh später von Salpeter und Weldu überholt wurde und Platz drei verloren hatte, ging die Äthiopierin aus dem Rennen.
Taktik bis Kilometer 40
An der Spitze forderte Judith Korir ihre Konkurrentin mehrmals auf, sich an der Führungsarbeit zu beteiligen. Doch Gotytom Gebreslase reagierte nicht und blieb lange Zeit einen Schritt hinter der Kenianerin. Es war eine typische äthiopische Renntaktik, die am Ende einmal mehr zum Erfolg führte. Als Gebreslase schließlich rund zwei Kilometer vor dem Ziel antrat, konnte Korir ihr nicht mehr folgen. „Bei Kilometer 40 fühlte ich mich stark und entschied mich zu einem Vorstoß. Davor hielt ich mich zurück. Ich danke Gott, dass ich gewonnen habe und ich werde versuchen, im nächsten Jahr meinen Titel zu verteidigen“, sagte Gotytom Gebreslase.
Packendes Duell um Bronze
Lonah Salpeter hatte etwas weiter hinten lange Zeit die Tempoarbeit gemacht, doch im Gegensatz zu Judith Korir wurde sie am Ende für ihre Mühen belohnt. Bei Kilometer 39 löste sie sich von Nazret Weldu, die zwar als Vierte eine Medaille verpasste, jedoch mit 2:20:29 einen Landesrekord aufstellte. „Ich bin ruhig geblieben als das Tempo frühzeitig im Rennen forciert wurde. Der Marathon beginnt bei 30 km und danach machte ich Plätze gut. Es war eine fantastische Leistung für mich“, erklärte Lonah Salpeter, die sowohl bei der WM 2019 als auch bei Olympia 2021 Pech hatte. In Doha stieg sie bei extremer Hitze vor drei Jahren aus, in Japan brach sie ein und belegte am Ende nur Rang 66. Sie freute sich daher ganz besonders über ihre erste große Marathon-Medaille.
Nur 40 Starterinnen in Eugene
So hochklassig das Rennen auch war, es muss doch ein Alarmsignal für den Weltverband World Athletics sein, dass nur 40 Läuferinnen tatsächlich gestartet sind. 32 schafften es ins Ziel. Viele europäische Athletinnen und Nationen gaben den Europameisterschaften im August in München den Vorrang. Ausnahmsweise finden diese Titelkämpfe im gleichen Jahr wie die WM statt. Dies kann das dünne Teilnehmerinnenfeld aber nur zum Teil erklären. Hat die WM-Teilnahme generell an Stellenwert für Spitzenläufer verloren? Die Konkurrenz durch City-Marathons im Herbst ist groß – dort gibt es Antritts- und Preisgelder für die Besten und in der Regel die bessere Chance auf eine gute Zeit und auf Medienpräsenz.
Ergebnisse, 18.07.2022
1. Gotytom Gebreslase ETH 2:18:11
2. Judith Korir KEN 2:18:20
3. Lonah Salpeter ISR 2:20:18
4. Nazret Weldu ERI 2:20:29
5. Sara Hall USA 2:22:10
6. Angela Tanui KEN 2:22:15
7. Emma Bates USA 2:23:18
8. Keira D’Amato USA 2:23:34
9. Mizuki Matsuda JPN 2:23:49
10. Citlali Moscote MEX 2:26:33
11. Deshun Zhang CHN 2:28:11
12. Jess Piasecki GBR 2:28:41
VCM News. Text: JW, AM / race-news-service.com
Im Original hier erschienen: Gotytom Gebreslase triumphiert im WM-Marathon in 2:18:11
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