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25.09.2022

Eliud Kipchoge läuft 2:01:09 Weltrekord in Berlin (Vienna City Marathon)


45.000 Anmeldungen, Streckenrekord bei den Frauen, Peter Herzog zweitbester Europäer

Eliud Kipchoge krönte die 48. Auflage des BMW Berlin-Marathon mit einem Weltrekord von 2:01:09 Stunden. Damit verbesserte der 37-jährige Kenianer seine eigene Bestzeit, die er in Berlin 2018 gelaufen war, um genau eine halbe Minute. Eliud Kipchoge war zeitweilig sogar auf Kurs für eine Traumzeit von unter zwei Stunden, die er 2019 in Wien bei der INEOS 1:59 Challenge geknackt hatte. Dieses famose Tempo konnte er im Alleingang nicht halten. Der Kenianer brachte aber einen großartigen Weltrekordlauf ins Ziel – den zwölften in der Geschichte des Berlin Marathons. Mit über 45.000 angemeldeten Läufer*innen schickte die Veranstaltung einen begeisternden Impuls in die Community und die Öffentlichkeit, dass große Laufevents endgültig wieder zurück sind.

Peter Herzog 2:12:16 Stunden: „Ein erschöpfter, glücklicher Finisher“

Österreichs Marathon-Rekordhalter Peter Herzog lief als zweitbester Europäer in ÖLV-Jahresbestleistung von 2:12:16 Stunden auf Rang 21. „Ich bin ein erschöpfter, glücklicher Finisher“, sagte Österreichs Rekordhalter nach dem Rennen. „Insgesamt bin ich gut durchgekommen und habe das Maximum herausgeholt. Die Stimmung war berauschend. So habe ich den Berlin Marathon noch nicht erlebt. Der Marathon als Sportart ist einfach ganz besonders. Es war großartig, so etwas in dieser Dimension wieder erleben zu können. Den ersten Teil bin ich vielleicht um einen Hauch zu schnell angelaufen.“

Sensationeller Streckenrekord von Tigist Assefa

Zu einem sensationellen Streckenrekord stürmte Tigist Assefa. Als Außenseiterin mit einer persönlichen Bestzeit von zuvor 2:34:01 gestartet, lief die Äthiopierin bei exzellenten Wetterbedingungen das Rennen ihres Lebens und gewann in 2:15:37 Stunden. Damit erzielte die 26-Jährige die drittschnellste je gelaufene Zeit, einen äthiopischen Landesrekord und eine Jahresweltbestzeit. Den bisherigen Streckenrekord hatte die Kenianerin Gladys Cherono 2018 mit 2:18:11 aufgestellt.

Schnellste Österreicherin in Berlin war Carola Bendl-Tschiedel, die in 2:52:16 Stunden ebenso wie Herzog eine ÖLV-Jahresbestleistung erzielte. In ihrer Altersklasse W45 erreichte sie in Berlin den dritten Rang. Fun-Fact: Peter Herzog holte in der M35 den zweiten Platz, nur Eliud himself lag vor ihm.

Mark Milde: Toll, wie Marathon gefeiert wurde

„Das war heute die Krönung: Unser zwölfter Weltrekord und dann auch noch einen derart starken Streckenrekord bei den Frauen. Mit dem Rekordlauf von Eliud hatten wir geplant, aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass Tigist eine solche Zeit laufen würde“, sagte Race-Direktor Mark Milde. „Es war auch toll zu sehen, wie die Menschen am Straßenrand den Marathon gefeiert haben.“

Der BMW Berlin-Marathon war hinsichtlich der beiden Siegzeiten der hochklassigste Marathonlauf aller Zeiten. Die beiden Ergebnisse von Kipchoge und Assefa ergeben insgesamt 4:16:46 Stunden. Bisher führte der Tokio-Marathon 2022 mit 4:18:42 diese Liste an. Für die 48. Auflage des Berlin-Marathons hatten 45.527 Läufer aus 157 Nationen gemeldet.

Das Rennen der Männer


Bei hervorragenden Wetterbedingungen mit Temperaturen von 12 bis 15 Grad Celsius, weitestgehend bedecktem Himmel, einem fast nicht vorhandenen Ostwind und einer Luftfeuchtigkeit von 85 bis 75 Prozent startete Eliud Kipchoge überraschend einen Angriff auf die Zwei-Stunden-Barriere. Zwei Äthiopier schlossen sich diesem unglaublichen Tempo an: Der Titelverteidiger Guye Adola und überraschend Andamlak Belihu, der mit einer Bestzeit von 2:09:43 ins Rennen gegangen war. Adola fiel nach knapp 15 km zurück und stieg später bei 35 km aus, und auch für Belihu war dieses Tempo zu schnell. Bei 25 km verlor er den Kontakt, kam aber immerhin noch als Vierter nach 2:06:40 ins Ziel am Brandenburger Tor.

Unglaubliche Halbmarathon-Durchgangszeit 59:51 Minuten

Lange Zeit war Eliud Kipchoge tatsächlich auf Kurs für eine Zeit von unter zwei Stunden. Die Halbmarathonmarke passierte er dabei in 59:51 Minuten. Damit lag er fast sekundengenau auf Kurs für jene Zeit, die er in einem nicht rekord-konformen Rennen in Wien 2019 gelaufen war: 1:59:40,2 Stunden. Ab Kilometer 25 musste der Kenianer nach dem Ausstieg des letzten verbliebenen Tempomachers alleine für das Tempo sorgen und wurde dann etwas langsamer. So geriet die Zwei-Stunden-Marke außer Reichweite und auf dem letzten Abschnitt auch eine Zeit von unter 2:01. Die 25- und 30-km-Punkte hatte Eliud Kipchoge in Weltbestzeiten von 1:11:08 und 1:25:39 passiert. Einen offiziellen Weltrekord führt der internationale Leichtathletik-Verband über diese Distanzen zurzeit nicht. Obwohl er an Tempo verlor, reichte es für Eliud Kipchoge immer noch, um den Weltrekord auf 2:01:09 zu verbessern.

Weltrekord macht Kipchoge „überglücklich“

„Ich bin überglücklich, den Weltrekord in Berlin gebrochen zu haben. Ich wollte die erste Hälfte so schnell laufen“, sagte Eliud Kipchoge. „Ich habe mich gut gefühlt während des Rennens, ich war sehr entspannt“, fügte der zweimalige Marathon-Olympiasieger hinzu, der zum vierten Mal nach 2015, 2017 und 2018 den Berlin-Marathon gewann und damit mit dem bisherigen Rekord-Sieger Haile Gebrselassie (Äthiopien) gleichzog. Zudem dürfte sich der Kenianer in Berlin auch den Sieg in der Abbott World Marathon Majors-Serie 2022 gesichert haben.

Peter Herzog 2:12:16 – Zweitbester Europäer

Österreichs Marathonrekordhalter Peter Herzog (2:10:06) lag nach der ersten Hälfte, die er in 64:52 Minuten absolvierte, auf Kurs für eine Zeit von 2:09 Stunden. Er lief in einer Gruppe u.a. mit den deutschen Athleten Johannes Motschmann und Haftom Weldaj. Ab Kilometer 25 hat Weldaj Druck gemacht, was zur Auflösung der Gruppe führte. “Bis Kilometer 30 hatte ich noch etwas Unterstützung“, schildert Peter Herzog. „Dann habe ich versucht, das Tempo alleine hochzuhalten. Ich bin nicht eingebrochen, ganz konnte ich die Geschwindigkeit nicht halten, aber insgesamt bin ich gut durchgekommen. Ich habe gemerkt, dass ich mich am Limit bewege. Es sind oft Nuancen, warum man am Ende noch stark laufen kann oder nicht. Hinten raus kann der Marathon brutal sein.“

Eine Rekordverbesserung hatte er aufgrund seiner guten Vorbereitung erhofft, jedoch: „Es ist schwierig, auf dieses Level noch etwas draufzusetzen, wenn es darum geht, wie in einem Time Trial möglichst schnell zu sein. Die letzten eineinhalb Jahre waren kein Honiglecken für mich – davor war es eine „Himmelfahrt“, es ist immer nur bergauf gegangen. Deshalb bin ich zufrieden, weil es heute der erste Marathon seit London 2020 war, bei dem ich gut ins Ziel gekommen bin.

Aus Österreich sind nur Herzog selbst (2:10:06), Lemawork Ketema (2:10:44) und Günther Weidlinger (2:10:47) je schneller gelaufen.

Der Deutsche Haftom Weldaj nutzten den Tag und seine Form für eine deutsche Jahresbestzeit von 2:09:06 Stunden.

Das Rennen der Frauen


Unerwartet entwickelte sich bei den Frauen eines der hochklassigsten Marathonrennen aller Zeiten. Nachdem eine fünfköpfige Spitzengruppe die Halbmarathon-Marke nach 68:13 Minuten passiert hatte, wurde das Rennen nochmals schneller. Die 30-km-Marke passierten die Äthiopierinnen Tigist Assefa, Tigist Abayechew und Sisay Meseret Gola nach 1:36:41. Damit lagen sie bereits auf Kurs für eine Endzeit um 2:16:30.

Unglaubliches Finish von Tigist Assefa

In der Folge setzte sich Tigist Assefa, die im ersten Teil ihrer Karriere Mittelstrecken lief und nun mit dem Marathon ihre stärkste Disziplin gefunden hat, ab und stürmte nach 2:15:37 ins Ziel. Es war erst ihr zweiter Marathon und sie rückte dabei auf Rang drei der ewigen Bestenliste nach vorne. Schneller als Tigist Assefa waren lediglich die aktuelle Weltrekordlerin Brigid Kosgei (Kenia/2:14:04) und die Britin Paula Radcliffe (2:15:25). „Ich bin überglücklich über diesen Sieg“, sagte Tigist Assefa. „Ich hatte keine Angst vor den Konkurrentinnen, obwohl sie schnellere Bestzeiten hatten als ich. Dies ist erst mein zweiter Marathon und ich hoffe, dass ich beim nächsten noch schneller sein werde“, sagte Tigist Assefa.

Vier Läuferinnen unter 2:20 Stunden

Während die im Vorfeld als Favoritin eingeschätzte US-Rekordlerin Keira D’Amato als Sechste nach 2:21:48 ins Ziel kam, erreichte Rosemary Wanjiru auf Anhieb eine Weltklassezeit. Die Kenianerin lief mit 2:18:00 Stunden das zweitschnellste Debüt aller Zeiten. Dritte wurde die Äthiopierin Tigist Abayechew, die nach 2:18:03 im Ziel war. Mit diesen beiden Ergebnissen sortieren sich die Läuferinnen in der Liste der schnellsten Athletinnen aller Zeiten auf den Rängen 15 und 16 ein. Mit der viertplatzierten Worknesh Edesa (Äthiopien), die nach 2:18:51 im Ziel war, lief eine weitere Athletin unter 2:20 Stunden. Erst einmal, in Tokio in diesem Jahr, gab es ein Marathonrennen, in dem vier Läuferinnen Zeiten von unter 2:19 Stunden erreichten.

VCM-Streckenrekordhalterin Vibian Chepkirui (2:20:59 heuer im April) lief lange in der Spitzengruppe ein außerordentliches Tempo. Sie musste später im Rennen etwas zurückstecken und erreichte in 2:22:21 den zehnten Platz. Das Potenzial für eine Zeit unter 2:20 hat sie klar angedeutet.

BMW Berlin Marathon, 25.09.2022
Ergebnisse, Männer

1. Eliud Kipchoge KEN 2:01:09
2. Mark Korir KEN 2:05:58
3. Tadu Abate ETH 2:06:28
4. Andamlak Belihu ETH 2:06:40
5. Abel Kipchumba KEN 2:06:49
6. Limenih Getachew ETH 2:07:07
7. Kenya Sonota JPN 2:07:14
8. Tatsuya Maruyama JPN 2:07:50
9. Kento Kikutani JPN 2:07:56
10. Zablon Chumba KEN 2:08:01
11. Haftom Weldaj GER/ERI 2:09:06

Frauen
1. Tigist Assefa ETH 2:15:37
2. Rosemary Wanjiru KEN 2:18:00
3. Tigist Abayechew ETH 2:18:03
4. Workenesh Edesa ETH 2:18:51
5. Sisay Meseret Gola ETH 2:20:58
6. Keira D’Amato USA 2:21:48
7. Rika Kaseda JPN 2:21:55
8. Ayuko Suzuki JPN 2:22:02
9. Sayaka Sato JPN 2:22:13
10. Vibian Chepkirui KEN 2:22:21

VCM News. Text: race-news-service.com / JW, AM

Im Original hier erschienen: Eliud Kipchoge läuft 2:01:09 Weltrekord in Berlin


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Eliud Kipchoge, Ineos 1:59, Wien, 12.10.2019, (© Josef Chladek/photaq.com)




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Eliud Kipchoge läuft 2:01:09 Weltrekord in Berlin (Vienna City Marathon)


45.000 Anmeldungen, Streckenrekord bei den Frauen, Peter Herzog zweitbester Europäer

Eliud Kipchoge krönte die 48. Auflage des BMW Berlin-Marathon mit einem Weltrekord von 2:01:09 Stunden. Damit verbesserte der 37-jährige Kenianer seine eigene Bestzeit, die er in Berlin 2018 gelaufen war, um genau eine halbe Minute. Eliud Kipchoge war zeitweilig sogar auf Kurs für eine Traumzeit von unter zwei Stunden, die er 2019 in Wien bei der INEOS 1:59 Challenge geknackt hatte. Dieses famose Tempo konnte er im Alleingang nicht halten. Der Kenianer brachte aber einen großartigen Weltrekordlauf ins Ziel – den zwölften in der Geschichte des Berlin Marathons. Mit über 45.000 angemeldeten Läufer*innen schickte die Veranstaltung einen begeisternden Impuls in die Community und die Öffentlichkeit, dass große Laufevents endgültig wieder zurück sind.

Peter Herzog 2:12:16 Stunden: „Ein erschöpfter, glücklicher Finisher“

Österreichs Marathon-Rekordhalter Peter Herzog lief als zweitbester Europäer in ÖLV-Jahresbestleistung von 2:12:16 Stunden auf Rang 21. „Ich bin ein erschöpfter, glücklicher Finisher“, sagte Österreichs Rekordhalter nach dem Rennen. „Insgesamt bin ich gut durchgekommen und habe das Maximum herausgeholt. Die Stimmung war berauschend. So habe ich den Berlin Marathon noch nicht erlebt. Der Marathon als Sportart ist einfach ganz besonders. Es war großartig, so etwas in dieser Dimension wieder erleben zu können. Den ersten Teil bin ich vielleicht um einen Hauch zu schnell angelaufen.“

Sensationeller Streckenrekord von Tigist Assefa

Zu einem sensationellen Streckenrekord stürmte Tigist Assefa. Als Außenseiterin mit einer persönlichen Bestzeit von zuvor 2:34:01 gestartet, lief die Äthiopierin bei exzellenten Wetterbedingungen das Rennen ihres Lebens und gewann in 2:15:37 Stunden. Damit erzielte die 26-Jährige die drittschnellste je gelaufene Zeit, einen äthiopischen Landesrekord und eine Jahresweltbestzeit. Den bisherigen Streckenrekord hatte die Kenianerin Gladys Cherono 2018 mit 2:18:11 aufgestellt.

Schnellste Österreicherin in Berlin war Carola Bendl-Tschiedel, die in 2:52:16 Stunden ebenso wie Herzog eine ÖLV-Jahresbestleistung erzielte. In ihrer Altersklasse W45 erreichte sie in Berlin den dritten Rang. Fun-Fact: Peter Herzog holte in der M35 den zweiten Platz, nur Eliud himself lag vor ihm.

Mark Milde: Toll, wie Marathon gefeiert wurde

„Das war heute die Krönung: Unser zwölfter Weltrekord und dann auch noch einen derart starken Streckenrekord bei den Frauen. Mit dem Rekordlauf von Eliud hatten wir geplant, aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass Tigist eine solche Zeit laufen würde“, sagte Race-Direktor Mark Milde. „Es war auch toll zu sehen, wie die Menschen am Straßenrand den Marathon gefeiert haben.“

Der BMW Berlin-Marathon war hinsichtlich der beiden Siegzeiten der hochklassigste Marathonlauf aller Zeiten. Die beiden Ergebnisse von Kipchoge und Assefa ergeben insgesamt 4:16:46 Stunden. Bisher führte der Tokio-Marathon 2022 mit 4:18:42 diese Liste an. Für die 48. Auflage des Berlin-Marathons hatten 45.527 Läufer aus 157 Nationen gemeldet.

Das Rennen der Männer


Bei hervorragenden Wetterbedingungen mit Temperaturen von 12 bis 15 Grad Celsius, weitestgehend bedecktem Himmel, einem fast nicht vorhandenen Ostwind und einer Luftfeuchtigkeit von 85 bis 75 Prozent startete Eliud Kipchoge überraschend einen Angriff auf die Zwei-Stunden-Barriere. Zwei Äthiopier schlossen sich diesem unglaublichen Tempo an: Der Titelverteidiger Guye Adola und überraschend Andamlak Belihu, der mit einer Bestzeit von 2:09:43 ins Rennen gegangen war. Adola fiel nach knapp 15 km zurück und stieg später bei 35 km aus, und auch für Belihu war dieses Tempo zu schnell. Bei 25 km verlor er den Kontakt, kam aber immerhin noch als Vierter nach 2:06:40 ins Ziel am Brandenburger Tor.

Unglaubliche Halbmarathon-Durchgangszeit 59:51 Minuten

Lange Zeit war Eliud Kipchoge tatsächlich auf Kurs für eine Zeit von unter zwei Stunden. Die Halbmarathonmarke passierte er dabei in 59:51 Minuten. Damit lag er fast sekundengenau auf Kurs für jene Zeit, die er in einem nicht rekord-konformen Rennen in Wien 2019 gelaufen war: 1:59:40,2 Stunden. Ab Kilometer 25 musste der Kenianer nach dem Ausstieg des letzten verbliebenen Tempomachers alleine für das Tempo sorgen und wurde dann etwas langsamer. So geriet die Zwei-Stunden-Marke außer Reichweite und auf dem letzten Abschnitt auch eine Zeit von unter 2:01. Die 25- und 30-km-Punkte hatte Eliud Kipchoge in Weltbestzeiten von 1:11:08 und 1:25:39 passiert. Einen offiziellen Weltrekord führt der internationale Leichtathletik-Verband über diese Distanzen zurzeit nicht. Obwohl er an Tempo verlor, reichte es für Eliud Kipchoge immer noch, um den Weltrekord auf 2:01:09 zu verbessern.

Weltrekord macht Kipchoge „überglücklich“

„Ich bin überglücklich, den Weltrekord in Berlin gebrochen zu haben. Ich wollte die erste Hälfte so schnell laufen“, sagte Eliud Kipchoge. „Ich habe mich gut gefühlt während des Rennens, ich war sehr entspannt“, fügte der zweimalige Marathon-Olympiasieger hinzu, der zum vierten Mal nach 2015, 2017 und 2018 den Berlin-Marathon gewann und damit mit dem bisherigen Rekord-Sieger Haile Gebrselassie (Äthiopien) gleichzog. Zudem dürfte sich der Kenianer in Berlin auch den Sieg in der Abbott World Marathon Majors-Serie 2022 gesichert haben.

Peter Herzog 2:12:16 – Zweitbester Europäer

Österreichs Marathonrekordhalter Peter Herzog (2:10:06) lag nach der ersten Hälfte, die er in 64:52 Minuten absolvierte, auf Kurs für eine Zeit von 2:09 Stunden. Er lief in einer Gruppe u.a. mit den deutschen Athleten Johannes Motschmann und Haftom Weldaj. Ab Kilometer 25 hat Weldaj Druck gemacht, was zur Auflösung der Gruppe führte. “Bis Kilometer 30 hatte ich noch etwas Unterstützung“, schildert Peter Herzog. „Dann habe ich versucht, das Tempo alleine hochzuhalten. Ich bin nicht eingebrochen, ganz konnte ich die Geschwindigkeit nicht halten, aber insgesamt bin ich gut durchgekommen. Ich habe gemerkt, dass ich mich am Limit bewege. Es sind oft Nuancen, warum man am Ende noch stark laufen kann oder nicht. Hinten raus kann der Marathon brutal sein.“

Eine Rekordverbesserung hatte er aufgrund seiner guten Vorbereitung erhofft, jedoch: „Es ist schwierig, auf dieses Level noch etwas draufzusetzen, wenn es darum geht, wie in einem Time Trial möglichst schnell zu sein. Die letzten eineinhalb Jahre waren kein Honiglecken für mich – davor war es eine „Himmelfahrt“, es ist immer nur bergauf gegangen. Deshalb bin ich zufrieden, weil es heute der erste Marathon seit London 2020 war, bei dem ich gut ins Ziel gekommen bin.

Aus Österreich sind nur Herzog selbst (2:10:06), Lemawork Ketema (2:10:44) und Günther Weidlinger (2:10:47) je schneller gelaufen.

Der Deutsche Haftom Weldaj nutzten den Tag und seine Form für eine deutsche Jahresbestzeit von 2:09:06 Stunden.

Das Rennen der Frauen


Unerwartet entwickelte sich bei den Frauen eines der hochklassigsten Marathonrennen aller Zeiten. Nachdem eine fünfköpfige Spitzengruppe die Halbmarathon-Marke nach 68:13 Minuten passiert hatte, wurde das Rennen nochmals schneller. Die 30-km-Marke passierten die Äthiopierinnen Tigist Assefa, Tigist Abayechew und Sisay Meseret Gola nach 1:36:41. Damit lagen sie bereits auf Kurs für eine Endzeit um 2:16:30.

Unglaubliches Finish von Tigist Assefa

In der Folge setzte sich Tigist Assefa, die im ersten Teil ihrer Karriere Mittelstrecken lief und nun mit dem Marathon ihre stärkste Disziplin gefunden hat, ab und stürmte nach 2:15:37 ins Ziel. Es war erst ihr zweiter Marathon und sie rückte dabei auf Rang drei der ewigen Bestenliste nach vorne. Schneller als Tigist Assefa waren lediglich die aktuelle Weltrekordlerin Brigid Kosgei (Kenia/2:14:04) und die Britin Paula Radcliffe (2:15:25). „Ich bin überglücklich über diesen Sieg“, sagte Tigist Assefa. „Ich hatte keine Angst vor den Konkurrentinnen, obwohl sie schnellere Bestzeiten hatten als ich. Dies ist erst mein zweiter Marathon und ich hoffe, dass ich beim nächsten noch schneller sein werde“, sagte Tigist Assefa.

Vier Läuferinnen unter 2:20 Stunden

Während die im Vorfeld als Favoritin eingeschätzte US-Rekordlerin Keira D’Amato als Sechste nach 2:21:48 ins Ziel kam, erreichte Rosemary Wanjiru auf Anhieb eine Weltklassezeit. Die Kenianerin lief mit 2:18:00 Stunden das zweitschnellste Debüt aller Zeiten. Dritte wurde die Äthiopierin Tigist Abayechew, die nach 2:18:03 im Ziel war. Mit diesen beiden Ergebnissen sortieren sich die Läuferinnen in der Liste der schnellsten Athletinnen aller Zeiten auf den Rängen 15 und 16 ein. Mit der viertplatzierten Worknesh Edesa (Äthiopien), die nach 2:18:51 im Ziel war, lief eine weitere Athletin unter 2:20 Stunden. Erst einmal, in Tokio in diesem Jahr, gab es ein Marathonrennen, in dem vier Läuferinnen Zeiten von unter 2:19 Stunden erreichten.

VCM-Streckenrekordhalterin Vibian Chepkirui (2:20:59 heuer im April) lief lange in der Spitzengruppe ein außerordentliches Tempo. Sie musste später im Rennen etwas zurückstecken und erreichte in 2:22:21 den zehnten Platz. Das Potenzial für eine Zeit unter 2:20 hat sie klar angedeutet.

BMW Berlin Marathon, 25.09.2022
Ergebnisse, Männer

1. Eliud Kipchoge KEN 2:01:09
2. Mark Korir KEN 2:05:58
3. Tadu Abate ETH 2:06:28
4. Andamlak Belihu ETH 2:06:40
5. Abel Kipchumba KEN 2:06:49
6. Limenih Getachew ETH 2:07:07
7. Kenya Sonota JPN 2:07:14
8. Tatsuya Maruyama JPN 2:07:50
9. Kento Kikutani JPN 2:07:56
10. Zablon Chumba KEN 2:08:01
11. Haftom Weldaj GER/ERI 2:09:06

Frauen
1. Tigist Assefa ETH 2:15:37
2. Rosemary Wanjiru KEN 2:18:00
3. Tigist Abayechew ETH 2:18:03
4. Workenesh Edesa ETH 2:18:51
5. Sisay Meseret Gola ETH 2:20:58
6. Keira D’Amato USA 2:21:48
7. Rika Kaseda JPN 2:21:55
8. Ayuko Suzuki JPN 2:22:02
9. Sayaka Sato JPN 2:22:13
10. Vibian Chepkirui KEN 2:22:21

VCM News. Text: race-news-service.com / JW, AM

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