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Laufen ohne Druck, ohne Startnummer, ohne Zeitnehmung nur mit Spaß und trotzdem mit 40.000 anderen in einem „Wettkampf“. Klingt komisch, ist aber so. Das habe ich letztes Jahr beim „Great Ethiopian Run“ in Addis erleben dürfen. Im Lande der Läufer findet der größte Straßenlauf Afrikas statt und wer glaubt, dass dort nur die Eliteläufer rennen, täuscht sich. Genau so wenig wie Österreich nur aus „Marcel Hirschers“ oder „Anna Fenningers“ besteht, ist es auch in Äthiopien mit den Läufern bestellt. So findet man sich mit ca. 1h für die 10km durch Addis ganz problemlos im ersten Drittel wieder…..

Ein 10km Lauf mit der Stimmung wie bei einem der großen „Major Marathons“. Gewaltig und einprägsam. Es sind zwar nur 10km aber die dünne Luft (Addis liegt auf 2.500m) tut das ihre dazu, dass es sich deutlich schwieriger anfühlt als man das meinen möchte. Dennoch für jeden schaffbar.

So eine Veranstaltung zeigt einem nicht nur die Lebensfreude und den Spaß am Sport den man haben kann, sondern auch, dass es bereits eine soziale Schicht in Addis gibt, für die das Laufen nicht der reine Broterwerb bzw. die einzige Chance für eine Erwerb darstellt. Nein, auch dort kann Laufen ein reiner Selbstzweck sein. Aus Spaß. Mit Freunden. Als Hobby.

Bei diesem Lauf ist die „Startnummer“ das T-Shirt das alle tragen (ja, fast wie beim Frauenlauf) und die „Zeitnehmung“ besteht aus Medaillen unterschiedlicher Farbe. Die ersten 15.000 haben eine andere Farbe als die zweiten bzw. dritten 15.000. Ich bin ja nicht sicher, ob sich in Europa ein Lauf mit so einem Konzept durchsetzen (ohne Startnummer und Zeitnehmung) würde, aber vielleicht ist es ja einen Versuch wert?

Da capo auch dieses Jahr wieder im November. I gfrei mi scho!