Herzlich willkommen zum Runletter #20, liebe Läufercommunity!
Ein etwas längerer philosophischer Rückblick und Wiedereinstieg:
Die letzte Saison war leider wiedermal mit vielen Up's and Down's überhäuft. Kein Trainingsblock gelang nach Plan und das Glück war auch nicht sonderlich auf meiner Seite: dass die Intervalle durch die Allergie oft nicht klappen bin ich leider mittlerweile schon gewöhnt, aber diesmal "haperte" es leider auch an den langen Grundlagen-Einheiten... Den ersten Wettkampfknick gab's dann auch gleich zu Beginn im Mai bei der AG EM in Lissabon, wegen eines technischen Defektes und es verlief einfach nichts nach Plan... :(
Meine ursprüngliche mentale Stärke fand ich erst wieder, als körperlich nichts mehr ging...
Beim Waldviertler Eisenmann wurden alle Zweifel gegenüber mir selbst auf die Seite geräumt und mir wieder zurück in Erinnerung gerufen, wieso ich diesen Sport ausübe und auch liebe. Es ist der Kampf. Aber nicht der Kampf gegen andere und auch nicht der Kampf gegen die Zeit. Es ist der Kampf gegen sich selbst. Sich zu überwinden. Gegen sich selbst zu gewinnen. Den Körper auszutricksen.
Ich weiß nicht wie oft ich mir während dem Bewerb dachte, einfach aufzuhören. Einfach in die Wechselzone zu fahren. Beim Laufen einfach stehen zu bleiben. Wie oft ich mir dachte, wieso zur Hölle tut sich ein Mensch so etwas nur an? Und wieso hab ich noch eine Halbdistanz heuer am Plan?
...und irgendwas im Kopf sagte "NEVER STOP".
Im Ziel dann die Erleichterung. Das Lächeln. Der Sieg. Ich wusste, ich kann alles schaffen, was ich will!
Nur knappe 5 Wochen später der erneute Weg zur Startlinie. Diesmal aber mit 5 perfekten Wochen davor und freiem Kopf.
Es soll das bisher geilste Rennen meines Lebens werden. Beim Schwimmen noch etwas zögerlich ging ich beim Rad fahren "all in", riskierte viel und voilà: Mit einer Zeit von 05:08:43 (Swim 33:26, Bike 2:41:23, Run 1:48:15) und einem 10. Platz in meiner Altersklasse bei der AG EM in Walchsee habe ich meine eigenen Erwartungen bei weitem übertroffen und weiß... Harte Arbeit wird belohnt, ABER DA GEHT NOCH WAS ;)
Nach dem Bewerb langsam aber sicher in die Offseason gerutscht, noch bei meinem 1. Dirtrun mitgemacht und diesen auch noch für mich entscheiden können.. und seit dem?
Thema Offseason ist ja immer ein sehr schwieriges unter TriathletInnen, jeder fragt "Machst du was?" "Was trainierst du" "Wie lang machst du Pause?" etc.
...ich mache das, was mir Spaß macht, gebe meinem Körper das zurück, was er seit ca. 10 Monaten nicht bekommen hat und
versuche Abstand vom Thema "Leistung" und "etwas leisten müssen" zu bekommen. Qualitytime mit meinen Freunden und Familie, Pizza (siehe Foto: endlich habe ich herausgefunden, wozu der Aufleger wirklich gedacht ist ;) ) und Schokolade dürfen da nicht fehlen.
Und dann? Wenn man diese Zeit richtig nützt und der Körper wieder bereit dazu ist, meldet er sich von selbst und sagt "schwing die Hufe, los, rauf auf's Rad, rein in die Laufschuhe und auf in's Schwimmbad"
Natürlich ist der Wiedereinstieg hart, zwar ist die Motivation da, aber man hat doch in den Wochen ohne Training abgebaut und vl. auch etwas zugelegt, aber hey - unser Körper hat eine tolle Memoryfunktion und im Nu sind wir wieder auf dem Niveau, auf dem wir waren, nur eben voll gestärkt -psychisch wie auch physisch bereit für die kommende Saison und um noch bessere Leistungen zu bringen! :)
Die Planungen für nächstes Jahr laufen also auf Hochtouren, die Sportschuhe sind wieder fast täglicher Begleiter und neue Ziele werden gesetzt! :)
Danke vor allem an meine Familie und meine Freunde, die mich heuer aus dem Loch geholt haben und immer für mich da sind und mich unterstützen!
Runbelievable Fun
wünscht
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